Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Verbrennungen des Korans und Zerstörungen anderer religiöser Symbole verurteilt. Der Vandalismus ziele darauf, Menschen zu beleidigen und zu provozieren, erklärte Türk am Dienstag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.
Er verurteilte Hetze gegen Religionen und Gewalt gegen Gläubige. Islamophobie, Antisemitismus, Aktionen gegen Christen oder Minderheitengruppen wie Jesiden seien Ausdruck völliger Respektlosigkeit. Sie seien unverantwortlich und falsch, betonte Türk in einer Dringlichkeitsdebatte des Rates.
Alle Menschen hätten das gleiche Recht, zu glauben oder nicht zu glauben, unterstrich der Hochkommissar. Das sei ein Grundprinzip der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Ein geflüchteter Christ aus dem Irak hatte laut Medienberichten Ende Juni vor einer Moschee in Stockholm Seiten des Korans angezündet. Der Akt löste einen Sturm der Entrüstung in muslimisch geprägten Staaten aus. Pakistan und mehrere andere Länder forderten daraufhin die Debatte im Menschenrechtsrat.