Hamburg, Düsseldorf (epd). Die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist in den vergangenen Jahren gesunken. So ging die Teilnahme an der Hautkrebsfrüherkennung um 20 Prozent, bei Brustkrebs um neun Prozent und bei Prostata-Untersuchungen um acht Prozent zurück, wie die AOK Rheinland/Hamburg am Donnerstag mitteilte.
Bei der Krebsfrüherkennung könne der nicht wahrgenommene Vorsorge-Termin den Unterschied zwischen „heilbar“ und „tödlich“ ausmachen, hieß es. Werde eine Vorstufe oder eine Krebserkrankung im frühen Stadium erkannt, könne sie in den meisten Fällen behandelt und oft geheilt werden. Je später eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto geringer seien die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen.
In weiten Teilen der Bevölkerung fehle Wissen über den Nutzen der Früherkennung, hieß es. Laut einer Umfrage unter AOK-Versicherten würden 37 Prozent die Früherkennungsangebote nicht nutzen, weil sie keine Symptome haben. Im Alltag ist die Krebsfrüherkennung nur selten Gesprächsthema: 30 Prozent der Befragten gaben an, selten oder nie im persönlichen Umfeld über Krebsvorsorge zu sprechen. „Das Thema Krebs ist weiterhin für viele Menschen ein Tabu“, sagte AOK-Vorständin Sabine Deutscher.
Die Befragung ergab aber auch, dass 76 Prozent der Befragten die Krebsfrüherkennungen für wichtig halten. „Es ist eine deutliche Abweichung zwischen der Erkenntnis, dass Vorsorge wichtig ist, und der eigenen Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen zu sehen“, sagte Deutscher.