Migrantenorganisationen besorgt nach Wahl in Sonneberg

Migrantenorganisationen besorgt nach Wahl in Sonneberg

Berlin, Sonneberg (epd). Die Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO) zeigt sich tief erschüttert über das Ergebnis der Landratswahl im thüringischen Sonneberg von Sonntag. Die bundesweit einmalige Wahl eines AfD-Kandidaten zum Landrat markiere eine klare Abkehr von einer offenen und pluralen Gesellschaft, erklärte der Verband am Mittwoch in Berlin. Die AfD habe in den vergangenen Jahren immer wieder mit rassistischen Äußerungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland gefährdet.

Der Geschäftsführer des Landesnetzwerkes für Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt, Mamad Mohamad, erklärte für die Bundeskonferenz, eine demokratische Gesellschaft könne nur dann funktionieren, wenn alle Bürger gleichberechtigt sind. Es sei daher wichtig, sich weiterhin für eine offene und plurale Gesellschaft einzusetzen und sich gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung zu stellen.

Die Sprecherin der BKMO, Marianne Ballé Moudoumbou, rief die politischen Verantwortlichen in Sonneberg und darüber hinaus auf, sich für eine Politik der Solidarität und des Zusammenhalts einzusetzen. Nur eine Politik, die sich gegen jede Form der Diskriminierung ausspreche, könne eine Gesellschaft schaffen, in der alle Menschen respektiert werden.

Die Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen ist ein Zusammenschluss von mehr als 70 Mitgliedsorganisationen. Die Plattform versteht sich als ein Diskussionsforum, um den Stimmen der Migrationslandschaft mehr Gehör zu verschaffen. Sie repräsentiert eigenen Angaben zufolge 26 Prozent der Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland.