Berlin (epd). Cannabis gehört für viele Jugendliche und junge Erwachsene in Berlin einer Studie zufolge zum Alltag. Zugleich gebe es große Wissenslücken bei dem Thema, erklärte die Fachstelle für Suchtprävention Berlin am Montag. Anlass war die Veröffentlichung einer Umfrage über die Nutzung von Cannabis in der Bundeshauptstadt.
Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) betonte, die Studienergebnisse zeigten, dass Suchtpräventionsangebote insbesondere für Kinder und Jugendliche ausgebaut werden müssten. Suchtprävention bedeute, „über die Auswirkungen des Konsums zielgruppengerecht aufzuklären und riskantes Konsumverhalten früh zu erkennen“.
Knapp ein Drittel der Befragten gab in der Umfrage an, die Substanz innerhalb der vergangenen zwölf Monate konsumiert zu haben. Knapp 16 Prozent nutzten sie der Studie zufolge innerhalb der 30 Tage vor der Befragung. Bei knapp 40 Prozent der Nutzer stieg demnach der Konsum während der Corona-Pandemie. Bei jedem zweiten Nutzer seien problematische Konsummuster festgestellt worden.
Die Studie stellte bei knapp 40 Prozent der Befragten Wissenslücken fest. Nur rund 60 Prozent hätten THC als berauschenden Wirkstoff von Cannabis benennen können. Knapp 20 Prozent der Befragten hätten nicht gewusst, dass die Risiken des Konsums bei Jugendlichen höher sind als bei Erwachsenen.
Für die Studie der Fachstelle für Suchtprävention und des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung Hamburg wurden 2.410 Berlinerinnen und Berliner im Alter zwischen 16 und 27 Jahren zu ihrem Konsum, ihrer Einstellung und ihrem Wissen zu Cannabis befragt.