Kampala (epd). Nach dem blutigen Angriff auf eine Schule im Westen Ugandas hat es Medienberichten zufolge erste Festnahmen gegeben. Bislang seien drei Verdächtige nach dem Überfall vom Wochenende festgenommen worden, meldete die Zeitung „Daily Monitor“ am Montag. In der Nacht auf Samstag hatten mutmaßliche Kämpfer der Rebellengruppe ADF eine Schule in der Region Kasese an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo angegriffen, rund 40 Schülerinnen und Schüler getötet und Schlafsäle niedergebrannt. Mehrere Schüler sollen auch entführt worden sein. Nach Angaben des Schulleiters wurden noch 16 vermisst.
Die ugandischen Streitkräfte machten bereits am Wochenende die ADF-Miliz für den Überfall verantwortlich. Dabei könnte es sich laut „Daily Monitor“ möglicherweise um eine Reaktion auf eine erhöhte Präsenz ugandischer Truppen im Kongo handeln, die dort gegen die ADF vorgehen. Die Miliz ist eine ursprünglich ugandische Terrorgruppe, deren Rückzugsgebiet sich im angrenzenden Ostkongo befindet. Dort wird die Gruppe für zahllose Angriffe auf die Zivilbevölkerung und schwere Menschenrechtsverbrechen verantwortlich gemacht. Seit 2019 bekennt sie sich zum „Islamischen Staat“ (IS). Der Überfall auf die Schule in Kasese, die nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt liegt, ist der erste derartige Angriff auf ugandischem Territorium seit vielen Jahren.