Koblenz (epd). Wegen Brandstiftung in einer Kirche muss sich voraussichtlich ab Ende Juli ein 39 Jahre alter Mann aus dem Oberbergischen Kreis (Nordrhein-Westfalen) in einem Prozess am Landgericht Koblenz verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeschuldigten schwere Brandstiftung und gemeinschädliche Sachbeschädigung vor, wie die Anklagebehörde am Donnerstag in Koblenz mitteilte. Die Tat hatte sich in der Nacht zum 10. Februar dieses Jahres in einer katholischen Kirche in Wissen (Rheinland-Pfalz) ereignet. Der verursachte Sachschaden liegt bei rund zwei Millionen Euro.
Der 39-Jährige soll mit einem Stein die Scheibe einer Notausgangstür der Kirche Kreuzerhöhung in Wissen eingeschlagen und die Tür dann geöffnet haben. Im Inneren der Kirche soll er mehrere Kirchenbänke zusammengeschoben und mit einem Feuerzeug in Brand gesetzt haben. Des Weiteren soll er sämtliche brennbaren Gegenstände in den Altarraum gebracht und angezündet haben.
Bei dem Feuer verbrannte unter anderem der Hochaltar der Kirche aus dem 18. Jahrhundert vollständig. Laut Staatsanwaltschaft ist nicht ausgeschlossen, dass der Angeschuldigte zur Tatzeit in seiner Schuldfähigkeit zumindest eingeschränkt war. Der 39-Jährige befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Sollte er verurteilt werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr.