Kampala, Bujumbura (epd). In Burundi beginnt unter großem Zeitdruck ein Währungsumtausch. Die Bevölkerung hat laut einem Bericht der lokalen Zeitung „Iwacu“ vom Donnerstag nicht einmal zehn Tage Zeit, bestimmte Geldscheine umzutauschen. Hinzu kommt, dass die Menschen ein Bankkonto benötigen, über das viele Personen in dem bitterarmen ostafrikanischen Land nicht verfügen.
In Nigeria hatte ein Währungsumtausch Anfang des Jahres zu einem Ansturm auf die Banken und Chaos geführt. In Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, ist Bargeld das Hauptzahlungsmittel. Ein großer Teil der Bevölkerung arbeitet als Tagelöhner ohne festes Einkommen.
Laut dem „Iwacu“-Bericht müssen Scheine mit einem Wert von 5.000 (etwa 1,60 Euro) und 10.000 (etwa 3,30 Euro) Burundi Francs getauscht werden, die auf den 4. Juli 2018 datiert sind. Diese sollen demnach durch Scheine ersetzt werden, die auf den 7. November 2022 datiert sind.
Bis zum Stichtag 17. Juni müssen die Geldscheine auf Konten eingezahlt werden. Ab 18. Juni sind die alten Scheine ungültig. Wer kein lokales Konto besitze, sei dazu aufgefordert, eines zu eröffnen, um die eingeräumte Frist einzuhalten, hieß es.
Die Zeitung berichtet unter Verweis auf den Gouverneur der „Bank der Republik Burundi“ (BRB), Dieudonné Murengerantwari, der Hintergrund der Maßnahme sei ein zu hoher Umlauf von Bargeld auf dem Schwarzmarkt, was die Finanzinstitute destabilisiere. Um den Umtausch auch auf dem Land zu ermöglichen, würden Agenten der BRB in entlegenere Gebiete entsendet. Allerdings dürfe ein Betrag von 100.000 Burundi Francs (etwa 32 Euro) pro Person und Tag nicht überschritten werden.