Missouri vollstreckt Todesurteil gegen zweifachen Mörder

Missouri vollstreckt Todesurteil gegen zweifachen Mörder

Washington, Bonne Terre (epd). Der Bundesstaat Missouri hat den wegen zweifachen Mordes zum Tod verurteilten Michael Tisius hingerichtet. Das Todesurteil wurde laut Medienberichten am Dienstag gegen 18 Uhr Ortszeit per Injektion mit Pentobarbital im Gefängnis von Bonne Terre in Missouri im mittleren Westen der USA vollstreckt. Im Jahr 2023 sind in den USA bislang zwölf Todesurteile vollstreckt worden, fünf davon in Texas, drei jeweils in Missouri und in Florida und eines in Oklahoma.

Tisius hatte im Juni 2000 im Alter von 19 Jahren die Gefängniswärter Leon Egley und Jason Acton beim fehlgeschlagenen Versuch erschossen, einem Inhaftierten beim Ausbruch zu helfen. Der Gouverneur von Missouri, Mike Parson, lehnte Gnadengesuche entschieden ab. Er habe früher selbst ein Gefängnis geleitet und wisse aus erster Hand, wie schwer und „selbstlos“ Wärter arbeiteten, argumentierte er. Die Morde seien verabscheuungswürdig.

Menschenrechtler brachten vor, Tisius sei als Kind in seiner Familie schwer misshandelt worden. Ein so junger Täter sollte überhaupt nicht zum Tod verurteilt werden. Tisius hatte die laut seiner Aussage ungeplante Tat gestanden und bedauert. Unerwarteten Zuspruch erhielt er von einem pensionierten Gefängniswärter namens Troy Steele, der in Missouri selbst Hinrichtungen vollzogen und den Todestrakt beaufsichtigt hat. Er habe Tisius als Modellhäftling kennengelernt und sei der Ansicht, eine Umwandlung des Todesurteils zu einer lebenslanger Haftstrafe würde daran nichts ändern.

Der Apostolische Nuntius in den USA, Christophe Pierre, hatte Gouverneur Parson im Namen von Papst Franziskus um Gnade gebeten. Alle Menschen seien „nach dem Bild Gottes erschaffen“. Man müsse das „heilige Geschenk des Lebens ehren“, auch wenn Tisius selbst das nicht getan habe.