Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder (BAG Kindersicherheit) warnt vor Risiken für Kinder im und am Wasser. Eltern unterschätzten diese Gefahren oft, sagte die Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft, Stefanie Märzheuser, am Dienstag in Bonn. Demnach ertrinken pro Jahr rund 30 bis 40 Jungen und Mädchen unter 15 Jahren. Anlässlich des diesjährigen Kindersicherheitstages (10. Juni) informiert die BAG über das Thema.
Märzheuser, die auch Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie an der Universitätsmedizin Rostock ist, ruft die Eltern zu gesteigerter Aufmerksamkeit auf. „Die Vorstellung, dass Kinder laut um Hilfe rufen oder Selbstrettungsversuche im Wasser unternehmen, ist falsch.“ Es gebe keine Alarmzeichen wie bei einem Sturz. Ertrinken geschehe oft unbemerkt und innerhalb weniger Minuten, mahnte sie.
Auch Säuglinge in der Badewanne seien gefährdet. Kinder unter drei Jahren könnten auch in wenige Zentimeter flachem Wasser ertrinken. Bei Kleinkindern lauerten Gefahren am Gartenteich, an der Regentonne oder an Bächen. Für Kinder ab sechs Jahren bestehe ein hohes Risiko, in offenen Gewässern zu ertrinken.
Außerdem wies die BAG Kindersicherheit mit ihrer Mitgliedsorganisation Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) darauf hin, dass Ertrinken bei Kindern unter vier Jahren die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache ist. „Daher empfehlen wir, möglichst früh mit der Wassergewöhnung zu starten“, erklärte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Ab fünf Jahren seien Kinder in der Lage, einen Schwimmkurs besuchen. Schon Babys sollten an Wasser herangeführt und mit ihm vertraut gemacht werden.