Berlin (epd). Angesichts von 1,7 Millionen offenen Stellen in Deutschland warnen die Arbeitgeber vor negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und sprechen sich für längere Wochenarbeitszeiten aus. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Rainer Dulger, sagte zu der „Bild“-Zeitung (Dienstag): „Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist Gift für die Unternehmen. Auch wegen dieser Wachstumsbremse stecken wir nun in einer Rezession.“
Die Reise von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Südamerika ersetzten „kein Handeln in den weiteren notwendigen Bereichen: Qualitätssicherung im Bildungsbereich, bessere Betreuung für Kinder und Pflegebedürftige, flexibles Arbeitszeitrecht und auch längere Wochen-, Jahres- und Lebensarbeitszeiten.“
Derzeit befinden sich Heil und Baerbock auf einer Reise in Brasilien und werben dort um Pflegekräfte. Dort sei das Potenzial an Arbeitskräften in der Pflege besonders groß, sagte Heil der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am 20. Mai.
Wie die „Bild“ weiter schreibt, schätzt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dass es derzeit 1,75 Millionen offene Stellen in Deutschland gibt.