Osnabrück (epd). Die Zahl der in Deutschland als vermisst geltenden Flüchtlinge im Kindesalter nimmt zu. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Montag) unter Berufung auf Angaben des Bundeskriminalamtes berichtet, registrierten die Polizeibehörden zum 1. Juni insgesamt 333 ungeklärte Vermisstenfälle von Kindern bis einschließlich 13 Jahren, die zuvor als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Deutschland erreicht hatten. 2022 seien es zum selben Stichtag 154 vermisste Kinder gewesen. 107 Fälle seien später geklärt worden.
Das Bundeskriminalamt teilte dem Medienbericht zufolge mit, Jugendämter oder Betreuer würden Anzeige erstatten, wenn Kinder aus der staatlichen Obhut verschwinden. In vielen Fällen reisten die Vermissten auf eigene Faust zu Angehörigen weiter oder kehrten in ihre Heimat zurück. Es könne Jahre dauern, bis die Ermittlungsbehörden in Deutschland davon Kenntnis erhielten und den Fall abschließen könnten.