Berlin (epd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) appelliert an die deutschen Bischöfe, den Reformprozess in der katholischen Kirche nicht finanziell abzuwürgen. Das am Donnerstag öffentlich gewordene Zögern einiger Bischöfe, den geplanten Synodalen Ausschuss mit den nötigen Finanzmitteln auszustatten, sei irritierend, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag in Berlin.
Hintergrund sind Medienberichte, wonach der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) Geld für den geplanten Synodalen Ausschuss verweigern könnte. Demzufolge hätten einige Bischöfe bereits angekündigt, der Finanzierung nicht zustimmen zu wollen. Da der VDD in Finanzfragen einstimmig beschließen müsse, könnte bereits ein Bischof allein den Synodalen Ausschuss insgesamt zu Fall bringen.
Der Synodale Ausschuss soll Nachfolgegremium des Synodalen Wegs werden. Der Synodale Weg war 2019 gegründet worden, um Lösungen für die Vertrauenskrise infolge des Missbrauchsskandals zu finden. Bis März dieses Jahres wurden 15 Reformtexte verabschiedet, der Synodale Ausschuss soll die restlichen Reformanliegen behandeln. Immer wieder hatte der Vatikan Kritik an dem Projekt geübt.
Stetter-Karp kritisierte, offensichtlich habe das Misstrauen von Vatikanvertretern in Bezug auf den Synodalen Weg seine Wirkung getan. Der Synodale Ausschuss werde aber weder den Bischöfen schaden noch ihr Amt beschädigen. „Es geht um die Fortsetzung des erfolgreichen Weges, den wir zusammen mit den deutschen Bischöfen beschritten haben“, sagte die ZdK-Präsidentin. „Nur durch Reformen, wie wir sie in drei Jahren auf dem Synodalen Weg besprochen haben, können die Ursachen des Missbrauchsskandals nachhaltig bearbeitet werden.“ Es zeige sich, dass lange eingeübte Entscheidungsmechanismen auch in Finanzfragen neu beleuchtet werden müssten.