Bonn (epd). Unter dem Motto „#NahrungStattTabak“ informiert das Aktionsbündnis Nichtrauchen am Mittwoch (31. Mai) anlässlich des Weltnichtrauchertags über die individuellen und globalen Folgen des Tabakkonsums. Angesichts steigender Raucherzahlen in Deutschland solle die Bundesregierung Maßnahmen zur Tabakprävention umsetzen und das Angebot von „Rauchstopp-Hilfen“ ausweiten, teilte das Bündnis am Dienstag in Bonn mit. In ihm sind 18 Gesundheitsorganisationen versammelt - unter anderem die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum.
Neben den individuellen Vorteilen eines rauchfreien Lebens verweist das Bündnis auch auf die globalen Folgen des Tabakanbaus. Wer mit dem Rauchen aufhöre, trage dazu bei, dass weltweit potenziell mehr Ackerfläche für den Anbau von Nahrung verfügbar wird. „Derzeit bauen rund 125 Länder Tabak auf einer Fläche von etwa gut drei Millionen Hektar an“, sagte die kommissarische Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum, Katrin Schaller. „In Zeiten, in denen sich die globale Nahrungsmittelkrise auch durch den Klimawandel zuspitzt, ist es fatal, knappes Ackerland und Wasser für den Tabakanbau zu nutzen.“
Laut dem Bündnis sterben weltweit pro Jahr etwa acht Millionen Menschen an Erkrankungen, die durch das Rauchen verursacht werden - 127.000 davon allein in Deutschland. „Rauchen ist nach wie vor der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven. „85.000 Menschen erkranken bundesweit jedes Jahr aufgrund ihres Tabakkonsums an Krebs.“
Alarmierend sei zudem, dass die Zahl Rauchender bundesweit steigt: Vor der Corona-Pandemie habe etwa ein Viertel aller Erwachsenen Tabakprodukte konsumiert - zurzeit sei es mehr als ein Drittel. „Das verdeutlicht den enormen Handlungsbedarf“, sagte Nettekoven.