Berlin (epd). Als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel in Deutschland will Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) verstärkt auf Zuwanderung setzen. „Bei der Suche nach Fachkräften sollten wir die Entwicklungsländer stärker in den Blick nehmen“, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag Online/Dienstag Print). Viele dieser Länder stünden vor der Herausforderung, genügend Jobs für ihre junge, wachsende Bevölkerung zu schaffen.
Die Ministerin warnte zugleich davor, Konkurrenz um Fachkräfte auf dem internationalen Arbeitsmarkt zu schaffen. Deutschland dürfe keinen Schaden anrichten in ärmeren Ländern, die ihre Fachkräfte selbst brauchten, betonte sie. In manchen Ländern sei die Arbeitslosigkeit allerdings so hoch, dass sie in der Fachkräfte-Migration einen Nutzen für sich und ihre Bevölkerung sähen.
Schulze appellierte an die Verantwortung der deutschen Wirtschaft bei der Anwerbung von ausländischen Fachkräften. „Mit dem wachsenden Bedarf wird sich auch die deutsche Wirtschaft stärker engagieren müssen in den Entwicklungsländern“, sagte sie.