Berlin (epd). Fest angestellte Beschäftigte im Alter von über 50 Jahren zeigen einer Umfrage zufolge eine hohe Wechselbereitschaft im Job. 19 Prozent der Befragten in dieser Gruppe geben an, offen für einen neuen Job zu sein, wie aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des sozialen Berufsnetzwerks Xing hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag) vorliegt. Hauptgründe bei den Wechselwilligen seien ein zu niedriges Gehalt (45 Prozent), ein zu hoher Stresslevel (37 Prozent) sowie Unzufriedenheit über die strategische Ausrichtung des Unternehmens (35 Prozent).
Rund jeder dritte Wechselwillige über 50 Jahre kritisierte zudem schlechte Führung im bisherigen Job, wie es hieß. Für die Studie interviewte die Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen (Forsa) 3.216 sozialversicherungspflichtige Angestellte in Deutschland.
Bei einem neuen Arbeitgeber würden die über 50-Jährigen der Umfrage zufolge vor allem Wert auf einen guten Zusammenhalt unter den Kollegen (71 Prozent) und ein höheres Gehalt (67 Prozent) legen. Aber auch eine flexiblere Arbeitszeit-Einteilung (66 Prozent) spielt demnach für die älteren Beschäftigten eine wichtige Rolle.
„Die Bedürfnisse der erfahrensten Generationen auf dem Arbeitsmarkt werden oft zugunsten der Jüngeren übersehen - und das, obwohl sie oft noch zehn bis fünfzehn Jahre im Berufsleben stehen und ein Gewinn für eine altersdiverse Unternehmenskultur sind“, sagte Petra von Strombeck, Vorstandsvorsitzende der Xing-Betreiberfirma New Work SE, den Funke-Zeitungen. In Zeiten des Fachkräftemangels sei es aber für Unternehmen fatal, ihre erfahrensten und langjährigsten Mitarbeiter zu verlieren, warnte sie: „Denn sie nehmen auch viel Wissen und wichtige Kontakte mit.“