Regensburg (epd). In Regensburg hat ein Schuhplattler-Tanz auf einem Denkmal zur Erinnerung an ein Judenpogrom Empörung ausgelöst. Eine Trachtengruppe hatte den bayerischen Traditionstanz auf dem Dani-Karavan-Denkmal aufgeführt, teilte eine Sprecherin des Kirchenvorstands am Dienstag mit. Darin drücke sich Respektlosigkeit gegenüber der jüdischen Gemeinde und eine Geschichtsvergessenheit im Umgang mit der Regensburger Judenvertreibung im Jahr 1519 aus, so die Sprecherin. Niemand habe gegen diese Entgleisung protestiert.
Auf dem Neupfarrplatz in Regensburg zeichnete der israelische Künstler und Bildhauer Dani Karavan (1930-2021) den Grundriss der Synagoge in Form eines begehbaren Bodenreliefs nach. Die Synagoge war beim Regensburger Pogrom von 1519 zerstört worden. Das als Begegnungsstätte gedachte Kunstwerk mit dem Namen Misrach (hebräisch für „Osten“) wurde im Jahr 2005 eingeweiht.