Genf (epd). Die Gewalt gegen Zivilisten im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat sich laut den UN weiter verschärft. Seit März 2022 seien mehr als eine Million Menschen im Ostkongo vertrieben worden, sagte der humanitäre Koordinator der UN für das Land, Bruno Lemarquis, am Montag in Genf. Verantwortlich für die Grausamkeiten seien die bewaffnete Gruppe M23 und andere Milizen.
Die meisten Menschen seien innerhalb der Provinz Nord-Kivu auf der Flucht. Sie lebten unter erbärmlichen Umständen in behelfsmäßigen Lagerstätten. Dort seien die Menschen neuer Gewalt ausgesetzt. Mehr als 38.000 Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Frauen seien in Nord-Kivu im Jahr 2022 erfasst worden, sagte der UN-Koordinator. In den ersten drei Monaten 2023 sei das Ausmaß der sexuellen Gewalt weiter gestiegen.
Im gesamten Kongo hätten Bewaffnete Gruppen 6,3 Millionen Menschen in die Flucht gezwungen. Das sei die höchste Zahl von Binnenflüchtlingen in einem afrikanischen Land. Im Osten des Kongos kämpfen teils vom Ausland unterstützte Milizen und staatliche Sicherheitskräfte um Macht und die Kontrolle der zahlreichen Rohstoffe.