Brandenburg an der Havel (epd). Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten bereitet eine Ausstellung über den von den Nazis ermordeten Künstler Paul Goesch (1885-1940) vor. Die Schau soll im Juli 2024 in Brandenburg an der Havel eröffnet werden, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Dort würden auch Originalwerke von Paul Goesch gezeigt. Der expressionistische Maler und Architekt wurde im Zuge der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen in Brandenburg an der Havel ermordet. Derzeit erarbeite ein Projektteam gemeinsam mit Gruppen aus der Stadtgesellschaft von Brandenburg an der Havel die Ausstellung, hieß es.
Goesch wurde nach Angaben der Berliner Akademie der Künste am 30. August 1885 in Schwerin geboren, wuchs in Berlin auf und studierte von 1903 bis 1910 in Berlin, München, Karlsruhe und Dresden Architektur und Malerei. Er war unter anderem Mitglied der von Bruno Taut (1880-1938) ins Leben gerufenen Architekten- und Künstlervereinigung „Gläserne Kette“. Nach einer psychischen Krise 1917 folgten mehrere Aufenthalte in Anstalten. Am 22. August 1940 wurde der Künstler im Rahmen der sogenannten T4-Aktion der Nationalsozialisten in die Psychiatrische Klinik in Brandenburg an der Havel verbracht und noch am selben Tag in der Tötungsanstalt Brandenburg ermordet.