Mexiko-Stadt, Managua (epd). In Nicaragua sind in den vergangenen drei Tagen mindestens 18 weitere Kritiker des Regimes von Präsident Daniel Ortega festgenommen worden. Wie die Organisation „Monitoreo Blanco y Azul“ am Montag (Ortszeit) berichtete, wird ihnen Vaterlandsverrat, Anstiftung zum Hass und Verschwörung gegen den Staat vorgeworfen. „Die politische Verfolgung und die Schikanen in Nicaragua gehen weiter“, schreibt die Organisation, für die die Interamerikanische Menschenrechtskommission bürgt.
Die Festnahmen erfolgten nach Informationen von „Monitoreo Blanco y Azul“ in verschiedenen Städten des Landes. Die Betroffenen seien in die Hauptstadt Managua gebracht und einem juristischen Schnellverfahren unterzogen worden. Danach seien sie wieder freigelassen worden, müssten sich jedoch täglich bei der Polizei melden.
Bereits Anfang des Monats ließ das Ortega-Regime 57 Oppositionelle, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Medienschaffende festnehmen. Ihnen wurde ebenfalls „Verschwörung zur Untergrabung der nationalen Integrität“ sowie die Verbreitung von Falschmeldungen vorgeworfen.
Seit einer Protestwelle gegen Ortega sowie dessen Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo 2018 geht das Regime massiv gegen Kritikerinnen und Kritiker vor. 3.400 zivilgesellschaftliche Organisationen wurden verboten. Oppositionelle wurden bedroht und ins Exil gezwungen. Auch Kirchenvertreter sind von der Repression betroffen.