Erfurt (epd). Der Prozess um den Überfall auf drei Männer aus Guinea am 1. August 2020 in Erfurt steht vor dem Abschluss. Am Landgericht Erfurt wird das Urteil gegen Montagmittag erwartet. Den in der Verhandlung noch verbliebenen sieben Angeklagten wird vorgeworfen, im Erfurter Stadtteil Herrenberg die Opfer getreten, geschlagen und rassistisch beleidigt zu haben. Zwei der drei Opfer waren dabei schwer verletzt worden.
Die Staatsanwaltschaft forderte in ihren Plädoyers Haftstrafen ohne Bewährung. Beantragt wurden Strafen zwischen einem Jahr und sechs Monaten und vier Jahren und drei Monaten für die Angeklagten. Zum Teil seien dabei Verurteilungen aus früheren Verfahren in die Gesamtstrafe einzubeziehen.
Die Verteidiger forderten für ihre Mandanten jeweils Freisprüche. Im Prozess hatten die Angeklagten konkrete Tatbeteiligungen jeweils abgestritten. Einige von ihnen sind als Mitglieder der rechten Erfurter Szene seit Jahren bekannt.
Der Übergriff ereignete sich im Südosten Erfurts vor dem ehemaligen Vereinsheim einer rechtsextremen Gruppierung. Zu Beginn des Prozesses waren neun Männer und eine Frau angeklagt. Gegen die Frau und zwei Männer wurden die Verfahren im Laufe der Verhandlung eingestellt.