Dresden (epd). Nach den schweren Ausschreitungen rund um ein Fußballspiel von Dynamo Dresden 2021 hat die Polizei 331 Gewalttäter ermittelt. In mehreren Öffentlichkeitsfahndungen habe sie in den vergangenen zwei Jahren 100 Bilder von mutmaßlichen Tätern veröffentlicht, teilte die Polizeidirektion Dresden am Freitag mit. 50 von ihnen hätten sich daraufhin selber gestellt, 30 seien durch Ermittlungen identifiziert worden.
Die Dresdner Polizei habe die Ermittlungen zu den Ausschreitungen fast komplett abgeschlossen, hieß es. Lediglich 15 Verfahren seien noch in Bearbeitung. Der Leiter der vor zwei Jahren gegründeten Sonderkommission „Hauptallee“, Enrico Lange, erklärte: „Die Identifizierung von knapp 80 Prozent der Teilnehmer des sogenannten Fackelzuges zeigt, dass selbst eine teils vollständige Vermummung nicht davor schützt, zur Verantwortung gezogen zu werden.“
Den Teilnehmenden des Fackelzuges werde insbesondere vorgeworfen, die ersten Angriffe auf Polizisten und Einsatzfahrzeuge nahe dem Dresdner Fußballstadion initiiert zu haben. Von 42 voll vermummten Teilnehmern konnten laut Polizei 33 identifiziert werden.
Die polizeiliche Sonderkommission werde Ende Mai ihre Arbeit einstellen, hieß es. Sie sollte alle Straftaten im Zusammenhang mit den Ausschreitungen vom 16. Mai 2021 bündeln. Der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig bilanzierte: „Die schwersten Fußballausschreitungen der vergangenen Jahre in Dresden sind weitgehend aufgeklärt.“ Die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit der SG Dynamo Dresden habe sich „spürbar verbessert“. Jetzt gelte es, den Blick nach vorn zu richten.