Freiburg (epd). Das katholische Entwicklungswerk Misereor fordert von der Bundesregierung mehr finanzielle Unterstützung für zivile Friedenslösungen. Zahlreiche Studien zeigten, dass strategische gewaltfreie Aktionen in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Regionen der Erde gewaltsame Konflikte deeskaliert hätten, erklärte der für Misereor zuständige Freiburger Erzbischof Stephan Burger am Montag. Es würden noch „sehr viel mehr Konfliktprävention, zivile Konflikt- und Krisenbearbeitung und insgesamt eine längerfristige Stärkung zivilgesellschaftlicher Instrumente zur Friedensarbeit benötigt“, sagte Burger.
Für den Zivilen Friedensdienst stellt Deutschland laut Misereor 60 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Demgegenüber investiere der Bund neben dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr mehr als 50 Milliarden Euro pro Jahr in seinen Verteidigungshaushalt. Es sei erforderlich, dass zusätzliche Bundesmittel nicht allein für militärische Zwecke bereitgestellt werden, verlangte der Erzbischof. Sie sollten auch für zivile Krisenprävention und die Entwicklung und Einführung aktiver gewaltfreier Verteidigungsmechanismen von Nicht-Kooperation bis zu sozialer Verteidigung ausgegeben werden.