Hamburg (epd). Nach dem Kentern eines Flüchtlingsbootes im Mittelmeer sind nach Angaben der Hilfsorganisation Resqship drei Menschen ertrunken. Wie die Rettungsorganisation am Samstag mitteilte, wurde ihr Motor-Segelschiff „Nadir“ am Freitagabend per Funk zu einem Seenotfall gerufen, bei dem ein mit 41 Menschen besetztes Boot gesunken war und die Menschen im Wasser trieben. Beim Eintreffen der „Nadir“ hätten drei Fischerboote bereits 38 Schiffbrüchige geborgen. Für drei Menschen jedoch sei jede Hilfe zu spät gekommen, twitterte die Organisation.
Die „Nadir“ nahm den Angaben zufolge drei der Flüchtlinge an Bord, um sie medizinisch zu versorgen. Am späten Abend seien alle Geretteten von einem italienischen Küstenwachschiff geborgen worden. Anschließend habe die „Nadir“ fünf weitere Boote in Seenot mit insgesamt 193 Menschen an Bord betreut und sie mit Rettungswesten versorgt. Vier Stunden später seien die Flüchtlinge von der italienischen Küstenwache evakuiert worden.
Das Mittelmeer zählt zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 931 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.