Flaggen- und Uniformverbot an sowjetischen Ehrenmälern

Flaggen- und Uniformverbot an sowjetischen Ehrenmälern

Berlin (epd). Zum Gedenken an das Kriegsende und die Befreiung von der Nazi-Herrschaft vor 78 Jahren hat die Berliner Polizei für den 8. und 9. Mai an sowjetischen Ehrenmälern russische und ukrainische Fahnen sowie Uniformen verboten. Im Vordergrund stehe das würdevolle Gedenken an die gefallenen Soldatinnen und Soldaten der Sowjetarmee, teilte die Berliner Polizei am Freitag mit. Ausgenommen von dem Verbot sind unter anderem Veteranen des Zweiten Weltkrieges und Diplomaten.

Der „andauernde Russland-Ukraine-Krieg“ dürfe sich „nicht über den demokratischen Diskurs hinaus in Konflikten oder Auseinandersetzungen Bahn brechen“, hieß es zur Begründung. Der Akt des Erinnerns und die Achtung der Gedenkstätten und Mahnmale müssten gewahrt werden.

Die Beschränkungen gelten für die drei großen Berliner sowjetischen Ehrenmale, im Treptower Park, im Tiergarten und in der Schönholzer Heide. Zu den Gedenktagen am 8. und 9. Mai werden dort traditionell Tausende Besucher erwartet. Allein am Treptower Ehrenmal wurden 7.000 sowjetische Soldaten bestattet.

Untersagt sind demnach auch schwarz-orange-gestreifte sogenannte „Georgsbänder“, ein traditionelles russisches militärisches Abzeichen, sowie abgewandelte Uniformteile und das Abspielen von Marsch- und Militärliedern. Auch Ausrufe, die den Krieg in der Ukraine billigen oder verherrlichen, seien verboten.

Das Ehrenmal im Treptower Park ist das größte Denkmal seiner Art in Deutschland und die wichtigste Gedenkstätte für sowjetische Soldaten in Berlin. Es wurde bis 1949 errichtet. Die zum Monument gehörende Statue ist mit Hügel und Sockel insgesamt 30 Meter hoch.