Frankfurt a.M. (epd). Private Seenotretter haben erneut Hunderte Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Wie die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ am Dienstagmorgen auf Twitter mitteilte, hat die von ihr betriebene „Geo Barents“ in weniger als zwölf Stunden mehr als 330 Menschen an Bord genommen.
Bei einem ersten vierstündigen Einsatz am Montag wurden den Angaben zufolge etwa 300 Menschen aus einem überfüllten Holzboot gerettet. Zuvor habe die Crew der „Geo Barents“ einen Hilferuf der Organisation Alarmphone erhalten. Am Dienstagmorgen teilte „Ärzte ohne Grenzen“ mit, dass 36 weitere Personen in internationalen Gewässern vor Malta gerettet worden seien.
Ohne den Einsatz der zivilen Seenotretter hätten die Menschen auf dem Meer sterben können, erklärte „Ärzte ohne Grenzen“. Unter den Überlebenden seien 52 Mädchen und Frauen, von denen drei schwanger seien. Zudem befänden sich 80 Minderjährige an Bord. Zuletzt hatte die Crew der „Geo Barents“ Ende April 75 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge nach Neapel gebracht.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Eine staatliche getragene Seenotrettungsmission gibt es derzeit nicht. Lediglich die Schiffe privater Seenotretter halten Ausschau nach in Not geratenen Schutzsuchenden. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres 906 Menschen beim Versuch der Überfahrt gestorben oder werden vermisst.