Koblenz (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Betriebe zu tarifgebundenen Verträgen und mehr Ausbildung aufgerufen. Gegen den Fachkräftemangel brauche es gut bezahlte Arbeitskräfte und dass alle jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz wollten, auch einen bekommen, sagte der Kanzler am Montag in Koblenz auf der Kundgebung zum Tag der Arbeit am 1. Mai. „Wir müssen sicherstellen, dass wieder mehr ausgebildet wird in Deutschland, dann haben wir auch weniger Probleme auf der Suche nach Fachkräften.“ Zwar klagten viele Betriebe über Fachkräftemangel, seien aber nicht bereit, auszubilden.
Die Gewerkschaften hatten bundesweit für den 1. Mai zu Kundgebungen unter dem Motto „Ungebrochen solidarisch“ aufgerufen. Die Hauptveranstaltung fand in Köln mit der Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, statt.
Bundeskanzler Scholz rief in Koblenz zu mehr Respekt vor jeder Arbeit auf. „Wir brauchen einen Gesinnungswandel“, sagte der Kanzler. Es brauche auch die Menschen, die in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Supermärkten oder auf dem Bau arbeiteten, nicht nur Ingenieure oder IT-Fachkräfte. Zugleich müsse in Deutschland viel in neue Technologien investiert werden, dazu brauche es viele Veränderungen in kurzer Zeit. Aber es brauche auch die Zuversicht, dass dies möglich sei. Die Gewerkschaften nannte Scholz in diesem Zusammenhang als besonders wichtig.
Nicht nur für Deutschland sei der technologische Wandel eine Voraussetzung, sondern auch dafür, dass die Länder in Asien, Lateinamerika und Afrika einen ähnlichen Wohlstand erreichen könnten, „ohne dass der Planet kollabiert“. Deutschland könne dazu mithelfen, „weil wir die Technologien entwickeln, mit denen das geht“.