Drei Kandidaten für Nachfolge von Präses Schneider im Rheinland

Drei Kandidaten für Nachfolge von Präses Schneider im Rheinland
Um die Nachfolge von Präses Nikolaus Schneider an der Spitze der Evangelischen Kirche im Rheinland bewerben sich drei Theologen, darunter zwei Frauen: seine Stellvertreterin Petra Bosse-Huber, das Kirchenleitungsmitglied Manfred Rekowski und Kirchentags-Generalsekretärin Ellen Ueberschär. Die Mitglieder der rheinischen Landessynode wurden in einem am Montag versandten Schreiben über diese Nominierungen informiert, wie der Evangelische Pressedienst (epd) aus Kirchenkreisen erfuhr.

Eine Sprecherin der Landeskirche wollte auf Anfrage zunächst nur den Briefversand bestätigen. Der derzeit erkrankte Schneider, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, geht im März nach zehn Jahren an der Spitze der rheinischen Landeskirche in den Ruhestand. Ratsvorsitzender bleibt er noch bis 2015. Über seine Nachfolge als rheinischer Präses entscheidet die Landessynode auf ihrer nächsten Jahrestagung im Januar in Bad Neuenahr.

Die 53-jährige Bosse-Huber ist seit 2003 Vizepräses der mit knapp 2,8 Millionen Protestanten zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Sie unterlag damals bei der Präses-Wahl nur knapp Nikolaus Schneider und ist seither seine Stellvertreterin. Im Landeskirchenamt leitet sie die Bereiche Theologie und Verkündigung, Diakonie und Gemeindeaufbau sowie Seelsorge.

Der 54-jährige Oberkirchenrat Rekowski leitet die Personalabteilung des Düsseldorfer Landeskirchenamtes. Der frühere Wuppertaler Superintendent war zunächst von 2000 bis 2007 nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung, seit Anfang 2011 ist er einer von sieben Hauptamtlichen in dem Leitungsgremium.

Die 1967 in Ost-Berlin geborene Ueberschär ist seit 2006 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Zuvor war die promovierte Theologin Studienleiterin für Theologie, Ethik und Recht an der Evangelischen Akademie im niedersächsischen Loccum.

Die rheinische Kirche erstreckt sich zwischen Niederrhein und Saar über das Gebiet der ehemaligen preußischen Kirchenprovinz Rheinland. Die 742 Gemeinden, die in 38 Kirchenkreisen zusammengeschlossen sind, liegen in vier Bundesländern: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen.