Frankfurt a.M. (epd). Der Kabarettist Max Uthoff ist wütend über die ökonomischen Ungerechtigkeiten in der Welt. „Es macht mich fassungslos, dass wir ein Wirtschaftssystem akzeptieren, das auf Ausgrenzung, Ausbeutung, Profitmaximierung, Selbstoptimierung basiert“, sagte Uthoff dem evangelischen Monatsmagazin „chrismon“ (Mai-Ausgabe): „Und mit welcher Überheblichkeit Teile der bürgerlichen Presse und viele Regierende und Wohlhabende das für selbstverständlich halten.“ Es sei sein Privileg als Kabarettist, diese Wut auf der Bühne auszudrücken.
Uthoff plädierte dafür, weniger zu arbeiten und sich dafür mehr dem Zwischenmenschlichen zu widmen: „Ich bin ein Anwalt des Müßiggangs“, sagte der Kabarettist, der seit 2014 mit Claus von Wagner die ZDF-Sendung „Die Anstalt“ moderiert. „Wir haben die perverse Situation, dass wir uns viel mehr um unsere Lieben kümmern könnten, um Freunde, alte Menschen“, kritisierte er. Es gäbe genug Wohlstand, um ihn so zu verteilen, dass alle Menschen deutlich weniger Zeit mit Arbeit verbringen müssten.
Lebendig fühle er sich, wenn er mit der Natur, seinen Kindern, seiner Frau und „dem Lachen nebenan“ verbunden sei, erklärte Uthoff. In Krisen helfe ihm, auf familiäre „Rücklagen“ zurückzugreifen: „Dieser wundervolle Haufen von Vertrauen und Liebe und Gemeinschaft, der im Lauf der Jahre entsteht.“