Karlsruhe, Duisburg (epd). Nach den Messerattacken auf fünf Menschen in Duisburg hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen gegen einen 26-jährigen Syrer übernommen. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte dem epd am Freitag entsprechende Medienberichte. „Die Übernahme erfolgte aufgrund der besonderen Bedeutung des Falles, da es Anhaltspunkte für eine mögliche islamistische Tatmotivation gibt“, erklärte sie.
Der Mann wird beschuldigt, am 9. April in der Duisburger Altstadt einen 35-Jährigen mit einem Messer getötet sowie am 18. April vier Menschen in einem Fitnessstudio angegriffen und schwer verletzt zu haben. Polizei und Spezialkräfte hatten den mutmaßlichen Täter in der Nacht zum vergangenen Sonntag in seiner Wohnung in der Duisburger Altstadt festgenommen.
Am Dienstag dann übernahm die Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen (ZenTer NRW) bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf die Ermittlungen. Nach der Auswertung des Mobiltelefons des Festgenommenen hätten sich Hinweise darauf ergeben, dass die Tat islamistisch motiviert gewesen sein könnte, hieß es zur Begründung.
Der 26 Jahre alte syrische Staatsangehörige hatte den Angaben zufolge im April 2016 einen Asylantrag gestellt, der auch bewilligt worden war. Im Jahr 2018 war er in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren wurden eingestellt.