Brüssel (epd). Die Europäische Union hat eine unabhängige Untersuchung des Massakers in dem Dorf Karma in Burkina Faso gefordert. Dutzende Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, seien am 20. April getötet worden. „Die Tötung von Zivilisten kann ein Kriegsverbrechen darstellen“, teilte die EU am Donnerstag in Brüssel mit. Die Schuldigen müssten identifiziert, vor Gericht gestellt und verurteilt werden.
Die EU betonte, insbesondere die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte müssten die Achtung der Menschenrechte und die Sicherheit der Bevölkerung in das Zentrum ihrer Bemühungen stellen. In Burkina Faso sind mehrere islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge gegen die Sicherheitskräfte und die Zivilbevölkerung verüben. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hatte zuletzt auch den staatlichen Sicherheitskräften Verbrechen wie etwa außergerichtliche Hinrichtungen vorgeworfen.
Im vergangenen Jahr gab es in dem Sahel-Staat mit etwa 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zwei Militärputsche. Die Armeeführer begründeten die Absetzung der vorherigen Regierung jeweils mit der sich verschlechternden Sicherheitslage. Burkina Faso zählt zu den wirtschaftlich ärmsten Ländern der Welt. Fast fünf Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf Hilfe angewiesen, um zu überleben.