Köln (epd). Bislang haben 14 nordrhein-westfälische Familien der in Lügde sexuell missbrauchten Kinder eine Entschädigung oder andere Hilfen zugesprochen bekommen. Von diesen haben nach dem Opferentschädigungsgesetz bislang elf Kinder eine finanzielle Entschädigung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erhalten, wie es in einem Bericht von Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) an den Düsseldorfer Landtag heißt. Eine andere Familie hatte bereits im vergangenen Jahr durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) eine Entschädigung erhalten.
Insgesamt 32 Anträge auf Entschädigung hatten demnach den LWL erreicht, der bereits über 23 Fälle entschieden hat. Der LWL bearbeitet in NRW den Großteil der Anträge. Wie das Ministerium berichtet, wurden zwei der eingegangenen Anträge zurückgenommen. In vier Fällen sei es nicht gelungen, in einen Dialog mit den Antragstellenden zu kommen beziehungsweise deren Mitwirkung zu erreichen. Drei Anträge wurden demnach abgelehnt.
Der Missbrauchsfall von Lügde gilt als besonders schwerer Fall von Kindesmissbrauch sowie der Produktion und Verbreitung von Kinderpornografie. Die Staatsanwaltschaft Detmold geht von 1.000 Einzeltaten in einem Zeitraum von rund zehn Jahren aus. Die beiden Haupttäter wurden 2019 zu langjährigen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.