Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat eine Untersuchung verstörender Audio-Aufnahmen aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gefordert. Die Behörden beider Länder müssten aktiv werden, verlangte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Dienstag in Genf.
Auf einer Aufnahme sei mutmaßlich ein ukrainischer Soldat zu hören, der die Hinrichtung eines Söldners der russischen Wagner-Miliz befiehlt. Eine andere Aufnahme gebe mutmaßlich den Chef der Wagner-Gruppe wieder, der andeutet, dass seine Einheiten keine Kriegsgefangenen während der Gefechte mehr machen würden.
Falls die Aufnahmen authentisch seien, handele es sich um Aufrufe zu Kriegsverbrechen. Die Streitkräfte beider Seiten müssten sich strikt an das humanitäre Völkerrecht halten, das eine menschliche Behandlung von Kriegsgefangenen vorschreibt. Die Aufnahmen seien am Sonntag auf sozialen Medien erschienen.
Russland überfiel im Februar 2022 die Ukraine. UN-Ermittler werfen vor allem den russischen Truppen vor, viele Kriegsverbrechen zu verüben.