Wiesbaden (epd). Noch immer beginnen deutlich mehr Männer als Frauen eine Berufsausbildung im dualen System. Von den knapp 466.200 Personen, die 2021 in Deutschland neu in eine Lehre gegangen sind, waren 64 Prozent Männer, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. 2011 hatte der Männeranteil bei 59 Prozent gelegen. In einigen traditionell überwiegend von Männern gewählten Berufen stieg jedoch der Anteil der Frauen deutlich an, erklärten die Statistiker zum Berufsorientierungstag „Girls & Boys Day“ am 27. April.
So schlossen 2021 zum Beispiel knapp 900 Frauen einen Ausbildungsvertrag zur Landwirtin ab. Das entsprach einem Frauenanteil von rund einem Fünftel (22 Prozent). Zehn Jahre zuvor waren es noch zwölf Prozent (400 Lehrverträge). Und auch Berufskraftfahrerinnen sind nicht mehr so selten wie vor zehn Jahren: Während der Frauenanteil bei den Neuabschlüssen hier 2021 bei elf Prozent lag, waren es 2011 noch vier Prozent.
In anderen Berufen mit traditionell hoher Frauenquote stieg der Männeranteil: So schlossen knapp 2.100 Männer einen Ausbildungsvertrag zum Friseur ab (Anteil von 32 Prozent). Bei den Auszubildenden zur Fachkraft im Gastgewerbe hat sich das Geschlechterverhältnis im gleichen Zeitraum beinahe umgekehrt: 2021 lag der Männeranteil bei den gut 1.700 neuen Ausbildungsverträgen bei 58 Prozent (2011: 38 Prozent).