Frankfurt a.M., Khartum (epd). Die Vereinten Nationen haben begonnen, ihr ausländisches Personal aus dem umkämpften Sudan zu bringen. Am Montag seien internationale Mitarbeitende aus der Hauptstadt Khartum in die Hafenstadt Port Sudan gebracht worden, von wo aus sie in angrenzende Länder gebracht werden sollen, teilte die UN-Mission Unitams mit. Der UN-Sonderbeauftragte Volker Perthes will demnach vorerst in dem nordostafrikanischen Land bleiben.
Insgesamt hätten etwa 700 UN-Angestellte und Mitarbeitende internationaler Organisationen sowie von Botschaften die Hafenstadt auf dem Landweg erreicht. Zuvor seien bereits 43 ausländische UN-Mitarbeiter und 29 Angestellte von Organisationen aus Darfur in den Tschad gebracht worden. Aus der westlichen Krisenregion waren in den vergangenen Tagen immer wieder Gefechte gemeldet worden.
UN-Generalsekretär António Guterres begrüßte den Einsatz. Die Operation seien ohne Zwischenfälle abgelaufen, erklärte Guterres.
Der UN-Sonderbeauftragte Perthes bleibt den Angaben zufolge gemeinsam mit einer kleinen Zahl ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vereinten Nationen vorerst im Sudan. Für die sudanesischen UN-Angestellten und ihre Familien seien Schritte ergriffen worden, um sie zu schützen, hieß es. Perthes sagte, es gebe keine Pläne oder Überlegungen der UN, den Sudan zu verlassen.
Insgesamt beschäftigen die Vereinten Nationen nach eigenen Angaben 4.149 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sudan. 877 Angestellte kommen aus dem Ausland und 3.272 aus dem Sudan. In dem Land am Horn von Afrika war vor mehr als einer Woche ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ eskaliert. Viele Länder versuchen, ihre Staatsangehörigen aus dem Sudan zu bringen.