Frankfurt a.M., Ouagadougou (epd). Im westafrikanischen Burkina Faso sind bei einem Massaker etwa 60 Zivilisten getötet worden. Berichten zufolge sollen die Angreifer Uniformen der Armee getragen haben, heißt es in einer vom Nachrichtenportal „lefaso“ am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung der Behörden. Die Ermittlungen zu den Vorwürfen sind demnach angelaufen.
Der Erklärung zufolge wurde der Staatsanwalt bereits am Freitag über das Massaker in dem Dorf Karma in der an Mali angrenzenden nördlichen Provinz Yatenga informiert. Verletzte würden in Gesundheitseinrichtungen versorgt, hieß es.
In Burkina Faso sind mehrere islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge gegen die Sicherheitskräfte und die Zivilbevölkerung verüben. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hatte zuletzt auch den staatlichen Sicherheitskräften Verbrechen wie etwa außergerichtliche Hinrichtungen vorgeworfen.
Im vergangenen Jahr gab es in dem Sahel-Staat mit etwa 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zwei Militärputsche. Die Armeeführer begründeten die Absetzung der vorherigen Regierung jeweils mit der sich verschlechternden Sicherheitslage. Burkina Faso zählt zu den wirtschaftlich ärmsten Ländern der Welt. Fast fünf Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf Hilfe angewiesen, um zu überleben.