Berlin, Khartum (epd). Die Bundeswehr hat seit Sonntagabend 214 Menschen aus dem umkämpften Sudan ausgeflogen. Ein erster Evakuierungsflug war mit 101 Menschen an Bord nach Jordanien abgeflogen, ein zweiter mit 113 Personen, wie die Bundeswehr in der Nacht mitteilte. Am Montagmorgen sei auch die zweite Maschine sicher in Jordanien gelandet.
Insgesamt wurden drei Transportflugzeuge vom Typ A400M in den Sudan geschickt, um Menschen vor den vor einer Woche eskalierten Kämpfen in Sicherheit zu bringen. Grund für die Gewalt ist ein Machtkampf zwischen Armee-General Abdul Fattah Al-Burhan und dem Befehlshaber der paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“.
Am Dienstag vergangener Woche war eine Evakuierung ausländischer Staatsbürger noch vor dem Start abgebrochen worden, weil die Sicherheitslage nicht ausreichend war. Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums stimmten am Sonntag beide sudanesischen Konfliktparteien einer Evakuierung zu. Auch andere Staaten brachten Menschen außer Landes.
Als Drehkreuz für den Einsatz nutzt die Bundeswehr Jordanien. Von dort aus sollen die Menschen nach Deutschland oder ihre sonstigen Heimatländer zurückkehren. Beim Auswärtigen Amt haben sich nach Angaben der Bundesregierung mehrere hundert deutsche Staatsangehörige für eine Evakuierung registriert. Auch „weitere zu schützende Personen überwiegend aus europäischen Staaten ohne eigene Evakuierungsmöglichkeiten“ nimmt die Bundeswehr an Bord.