Osnabrück (epd). Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) warnt angesichts hoher Asylantragszahlen vor einer Überlastung der deutschen Sozialsysteme. „Wenn wir die gesamten Ressourcen der Gesellschaft für die Neuangekommenen einsetzen, aber für die Menschen hier vor Ort nichts mehr da ist, dann wird es diese Gesellschaft sprengen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Die Leistungsfähigkeit der Sozialsysteme sei irgendwann erschöpft.
Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der Asylanträge gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben im Zeitraum von Januar bis März dieses Jahres insgesamt 87.777 Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Das entspricht der Behörde zufolge einem Anstieg um rund 80 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Quartal.
Bei einem derart hohen Niveau müsse man hinterfragen, was das für die Gesellschaft bedeute, sagte Palmer der Zeitung: „Dann haben wir wenig neue Arbeitskräfte und ganz viele Transferleistungsempfänger.“