Genf (epd). Im Jemen droht laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Massensterben von Kindern. In dem Konfliktland litten 540.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren an schwerer akuter Unterernährung mit einem Todesrisiko, sagte die WHO-Expertin Annette Heinzelmann während einer Videokonferenz am Freitag in Genf.
Heinzelmann, die Notfallchefin im WHO-Landesbüro Jemen, betonte, dass 46 Prozent aller Gesundheitseinrichtungen in dem Land nur teilweise oder überhaupt nicht mehr in Betrieb seien. Es fehlten Personal, Geld, Strom und Medizin. Die Ausbrüche gefährlicher Krankheiten wie Masern, Diphtherie, Dengue-Fieber, Cholera und Kinderlähmung verschlimmerten die Gesundheitskrise.
Laut Heinzelmann benötigen im Jemen 21,6 Millionen Menschen humanitäre Hilfe und Schutz. In dem Land leben insgesamt 31,5 Millionen Menschen. Seit Jahren kämpft die Regierung mit Hilfe Saudi-Arabiens gegen die Huthi-Rebellen, die wiederum vom Iran Unterstützung erhalten. Jüngste Gespräche zwischen den verfeindeten Parteien sorgen für Hoffnung auf eine politische Lösung des Konflikts.