Köln (epd). Kakao aus fairem Handel ist in Deutschland zunehmend gefragt. Der Absatz von Fairtrade-Kakaobohnen stieg 2022 gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf rund 81.000 Tonnen, wie Fairtrade Deutschland am Freitag in Köln mitteilte. Das Produktsortiment besteht aus Schokolade, Keksen und Kakaopulver mit Fairtrade-Siegel. Beim Fairtrade-Handel bekommen die überwiegend kleinbäuerlichen Kakaoanbauer einen von den aktuellen Marktpreisen unabhängigen Mindestpreis für ein verlässliches Einkommen.
Steigende Produktionskosten und die Folgen des Klimawandels seien eine zunehmende Gefahr für die Existenzgrundlage der ohnehin von Armut bedrohten Erzeuger, warnte Claudia Brück vom Fairtrade-Deutschland-Vorstand. Veränderte klimatische Bedingungen hätten einen großen Einfluss auf den Erfolg der Kakaoernte. Deshalb müssten die Kleinbauern an klimapolitischen Entscheidungen beteiligt werden und besseren Zugang zu finanziellen Mitteln bekommen: „Nur so sichern wir den Kakaoanbau für die kommenden Generationen.“
Für mehr Nachhaltigkeit wurden die Anforderungen für die Kakao-Lieferketten den Angaben zufolge überarbeitet. So müssen die Produzentenorganisationen nun Geodaten ihrer Kakaoanbaugebiete sammeln. Damit soll die fortschreitende Entwaldung in den Kakao produzierenden Ländern besser eingedämmt werden. Außerdem werden die Kontrollen zur Vermeidung ausbeuterischer Kinderarbeit erweitert.