Bonn (epd). Die Welthungerhilfe befürchtet angesichts der Eskalation der Gewalt im Sudan eine weitere Verschärfung der humanitären Notlage. Durch die seit dem Wochenende anhaltenden Kämpfe zwischen Armee und Paramilitärs spitze sich die ohnehin schon schwierige Situation der Menschen weiter zu, erklärte Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge am Donnerstag in Bonn.
„Den Familien gehen die Vorräte aus, und die Wasserversorgung ist zusammengebrochen, doch jeder Gang vor die Tür ist lebensgefährlich“, schilderte er die Lage. Zudem seien Märkte niedergebrannt, und die Versorgungswege aus der Hauptstadt Khartum blockiert worden. Die Ernährungslage im Sudan sei aufgrund von Trockenheit, hohen Preisen und schwindenden Lebensgrundlagen infolge der langjährigen Wirtschaftskrise und anhaltender Vertreibung ohnehin sehr ernst. Mogge forderte eine sofortige Waffenruhe und Zugang für Hilfsorganisationen, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen.
In dem Land am Horn von Afrika kämpfen die Armee und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) um die Macht. In dem Konflikt stehen sich der Armee-General Abdul Fattah Al-Burhan und der RSF-Befehlshaber Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“, gegenüber. Die Vereinten Nationen und Regierungsvertreter bemühen sich bisher erfolglos um eine diplomatische Lösung.