Berlin (epd). Die Bundesregierung ruft die Konfliktparteien im Sudan zur Waffenruhe auf. Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner brachte am Mittwoch in Berlin Entsetzen zum Ausdruck über das „Ausmaß der Gewalt“ insbesondere gegenüber Zivilisten, Diplomaten sowie Mitarbeitern von Hilfsorganisationen. Es sei wichtig, dass sich die Konfliktparteien auf eine sofortige Waffenruhe einigen, die sie auch einhalten. Deutschland unterstütze internationale Bemühungen, um die Situation zu deeskalieren.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes schilderte die Lage in dem afrikanischen Land als „sehr gefährlich“, mit landesweiten Gefechten, schweren Kampfhandlungen, Plünderungen und Explosionen. Die Versorgungslage sei schwierig, fügte sie hinzu und nannte dabei die Wasser- und Stromversorgung. Das Auswärtige Amt stehe mit deutschen Staatsangehörigen im Sudan im Kontakt.
Einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ über einen gescheiterten ersten Versuch der Bundeswehr zur Rettung von rund 150 deutschen Staatsbürgern aus dem Sudan wollten die zuständigen Ministerien zunächst nicht kommentieren. Laut „Spiegel“ hatte die Luftwaffe am frühen Mittwochmorgen drei A400M-Transportflieger in Richtung Sudan geschickt. Wegen der Kämpfe in der Hauptstadt Khartum sei die Operation aber gescheitert, berichtete das Magazin.
Im Sudan hielten laut Medienberichten die Kämpfe am Mittwoch den fünften Tag in Folge an. Dabei hatten am Dienstagnachmittag die Konfliktparteien eine 24-stündige Feuerpause angekündigt. In dem Land am Horn von Afrika kämpfen die Armee und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) seit Samstag um die Macht.