Nürnberg (epd). Die Kurzarbeit während der Corona-Krise hat sich nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkts- und Berufsforschung (IAB) als Rettungsschirm für den Arbeitsmarkt bewährt. Die Studie habe ergeben, dass die Kurzarbeit „einen massiven Rückgang der Beschäftigung verhindert und zur Stabilisierung der Wirtschaft beigetragen“ habe, erläuterte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger am Mittwoch in Nürnberg.
Eine befürchtete „Zombiefinanzierung“ von ohnehin nicht überlebensfähigen Firmen ist der Untersuchung zufolge ausgeblieben. Es habe auch wenig Mitnahmeeffekte von Unternehmen gegeben. Andererseits sei der Verwaltungsaufwand sehr hoch gewesen. Die Kurzarbeit sei außerdem - anders als vom Gesetzgeber vorgesehen - nur wenig zur Weiterbildung genutzt worden. Im internationalen Vergleich sei die Kurzarbeit in Deutschland nach der Krise auch langsamer zurückgegangen.
Künftig solle der Staat mehr Anreize setzen, Kurzarbeit nur im notwendigen Maß zu nutzen, schlug das IAB vor. Nutzten Unternehmen die Kurzarbeit sehr lange, sollten sie Rückzahlungen zu leisten haben oder höhere Beiträge als Umlage zahlen müssen. Die Einnahmen daraus könnten als Rücklage für künftige Krisen dienen.