Bergen-Belsen (epd). Das Land Niedersachsen, jüdische Gemeinden und die Gedenkstätte Bergen-Belsen haben am Sonntag an die Befreiung des ehemaligen Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers bei Celle vor 78 Jahren erinnert. Landtagsvizepräsidentin Sabine Tippelt (SPD) sagte zum Auftakt laut Redemanuskript: „Wir sind hier, um uns zu erinnern und um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Dabei bekräftigen wir unseren Willen, solche Verbrechen und die gesellschaftlichen Entwicklungen, die dazu führen, in unserem Land für alle Zukunft zu verhindern.“
Tippelt betonte, auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Hörsten sei es wichtig, neben der Inhaftierten des KZ Bergen-Belsen auch der sowjetischen Kriegsgefangenen zu gedenken. „Mit 19.580 Toten liegen an keinem anderen Ort in Deutschland mehr von ihnen begraben“, sagte sie laut Manuskript. Zugleich lenkte sie den Blick auf den Krieg in der Ukraine, in dem Menschen umgekommen seien, die Konzentrationslager der Deutschen überlebt hatten. „Das kollektive Gedächtnis unserer Gesellschaft mahnt uns, angesichts des Sterbens in der Ukraine nicht gleichgültig zu bleiben.“
In Bergen-Belsen starben mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene. Am 15. April 1945 befreiten britische Truppen das Lager.