Osnabrück (epd). Die Kommunen in Deutschland haben Bund und Länder zu mehr Unterstützung in Sachen Migration aufgerufen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag), die Kommunen seien an ihrer Belastungsgrenze bei Unterbringung und Integration angekommen. Zunehmend fehle geeigneter Wohnraum, um die Menschen angemessen unterzubringen.
Landsberg zufolge wächst auch der Bedarf an Plätzen in Kitas und Schulen für minderjährige Flüchtlinge. Die jüngsten Asylbewerberzahlen zeigten, dass mit einer Entspannung der Situation nicht gerechnet werden könne. Landsberg forderte „jetzt einen Kraftakt von Bund und Ländern, der die Kommunen bei Unterbringung, Integration und Finanzierung langfristig unterstützt“. Er mahnte, dass sich angesichts der Folgen des Klimawandels die Migrationsbewegungen in den kommenden Jahren noch verstärken dürften. Deswegen brauche es eine langfristige Strategie.
Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellten im Zeitraum von Januar bis März dieses Jahres insgesamt 87.777 Personen einen Asylantrag in Deutschland. Das entspricht der Behörde zufolge einem Anstieg um rund 80 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Quartal, in dem 44.908 Erstanträge auf Asyl in Deutschland gestellt wurden, wie das Bundesamt am 11. April in Nürnberg mitteilte.