Hannover (epd). Das Land Niedersachsen stellt den Betrieb des Drehkreuzes für ankommende Flüchtlinge am Messebahnhof in Hannover bis auf Weiteres ein. Seit Anfang November 2022 habe Niedersachsen seine Aufnahmequote für schutzsuchende Ukrainerinnen und Ukrainer erfüllt und leite seither nahezu alle ankommenden Personen in andere Bundesländer weiter, teilte das Landesinnenministerium am Freitag in Hannover mit.
Der letzte Sonderzug mit Geflüchteten aus der Ukraine werde am Samstag am Messebahnhof eintreffen. Die für den Betrieb des Drehkreuzes angemieteten Messehallen werden den Angaben zufolge von der Landesaufnahmebehörde vorerst weiter für die Aufnahme schutzsuchender Menschen genutzt.
Das Drehkreuz war kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im März 2022 eingerichtet worden. Weitere Drehkreuze bestanden in Berlin und Cottbus. Zuletzt kam den Angaben zufolge alle zwei Tage ein Zug in Hannover an. Im Durchschnitt seien in den vergangenen Wochen jeweils rund 150 Personen kurzzeitig in der Messehalle aufgenommen worden, bevor sie weiterreisen oder verteilt werden konnten.
Der erste Zug mit Vertriebenen aus der Ukraine hatte den Messebahnhof am 10. März 2022 erreicht. Die meisten Ankünfte an einem Tag wurden am 16. März 2022 mit 1.411 Personen verzeichnet.