Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geht davon aus, dass die von ihr auf den Weg gebrachte „Familienstartzeit“ im nächsten Jahr kommen wird. Die Grünen-Politikerin sagte dem Sender RTL/ntv in der Sendung „Frühstart“ am Freitag, die geplanten Regelungen seien wichtig für die Lebenszufriedenheit von Familien und für die Fachkräftesicherung. Dem Entwurf aus dem Paus-Ministerium zufolge sollen berufstätige Väter und Partnerinnen von Müttern nach der Geburt eines Kindes zehn Tage bezahlt freinehmen können.
Paus erläuterte, das Gesetz folge den Regelungen, die auch beim Mutterschutz gälten. Sie gehe davon aus, „dass das alles reibungslos funktionieren wird“, sagte sie dem Sender. Mütter bräuchten Unterstützung. Die Familienstartzeit sei kein Urlaub, sondern eine aufreibende Zeit mit durchwachten Nächten. Dem Entwurf zufolge sollen auch Alleinerziehende das Recht erhalten, eine Person zu benennen, die zu ihrer Unterstützung bezahlt freinehmen kann. Paus sagte dem Sender: „Es ist mir ein besonderer Wunsch, gerade auch Alleinerziehende als Familie zu sehen.“
Bisher muss der Partner oder die Partnerin der Mutter Urlaub oder Elternzeit nehmen. Die Frau selbst ist acht Wochen nach der Geburt im bezahlten Mutterschutz. Den Angaben des Familienministeriums zufolge sollen die Unternehmen die Aufwendungen für die Partnertage erstattet bekommen. Die Einführung der Familienstartzeit hatte die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart.