Genf (epd). Das Welternährungsprogramm der UN muss wegen fehlender Finanzmittel die Lebensmittelhilfe für Menschen auf der Flucht im Tschad streichen. Ohne frisches Geld von Gebern drohe im Mai die Einstellung der noch verbleibenden Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene, sagte der Direktor des UN-Welternährungsprogramm (WFP) für den Tschad, Pierre Honnorat, am Freitag bei einer Videokonferenz in Genf.
Laut Plan wollte das WFP im April rund 456.000 Menschen auf der Flucht mit Lebensmitteln versorgen. Der Geldmangel habe dazu geführt, dass tatsächlich nur rund 270.000 Geflüchtete die Hilfe erhielten. Das WFP brauche dringend rund 143 Millionen US-Dollar (129 Millionen Euro) für die nächsten sechs Monate, um die Bedürftigen zu unterstützen.
Im Tschad fristen die meisten der mehr als eine Million Flüchtlinge aus anderen Ländern, Binnenflüchtlinge und Rückkehrer ein Leben unter erbärmlichen Umständen. Viele Flüchtlinge stammen aus dem benachbarten Sudan. Der Tschad ist wie die anderen Staaten der Region von anhaltender Trockenheit betroffen. Insgesamt haben laut dem WFP rund 1,9 Millionen Menschen im Tschad nicht genug zu essen.