Berlin, Santiago de Chile (epd). Mit großer Mehrheit hat das chilenische Parlament für eine schrittweise Verringerung der Wochenarbeitszeit von 45 auf 40 Stunden gestimmt. Die Abgeordneten billigten den Gesetzentwurf am Dienstag (Ortszeit) mit 127 zu 14 Stimmen, wie die Tageszeitung „La Nación“ berichtete. Die Arbeitszeit wird demnach über einen Zeitraum von fünf Jahren verkürzt.
Das Gesetz gilt auch für Hausangestellte, Mitarbeiter in Restaurants oder Hotels, Seeleute und Fernfahrer, wo die Wochenarbeitszeit häufig 60 Stunden und mehr beträgt. Es handele sich um ein Projekt für die Familien und bessere Lebensbedingungen, erklärte der linksgerichtete Präsident Gabriel Boric auf Twitter.
Chile schließt sich mit dem Vorstoß Ecuador und Venezuela an, den beiden aktuell einzigen Staaten in der Region, in denen die Menschen ebenfalls höchstens 40 Stunden pro Woche arbeiten sollen. In Brasilien sind es derzeit 44 Stunden. In den meisten anderen Ländern sind 48 Arbeitsstunden pro Woche festgeschrieben. Lateinamerika ist eine der Regionen mit den längsten offiziellen Arbeitszeiten.