Berlin (epd). Zum Weltgesundheitstag hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die Bedeutung von Frauen für die Gesundheitsfürsorge weltweit betont. „Ohne Frauen würde kein Gesundheitssystem der Welt funktionieren“, sagte Schulze laut Mitteilung ihres Ministeriums am Freitag in Berlin. Das Entwicklungsministerium stärke deshalb gezielt Frauen und Mädchen als Fachkräfte im Gesundheitsbereich. Es unterstütze Länder dabei, Frauen in Gesundheitsberufen zu schulen und fortzubilden.
Als Teil der feministischen Entwicklungspolitik nehme man Frauen jedoch nicht nur als Fachkräfte, sondern auch als Patientinnen in den Blick. Frauen seien häufiger von Infektionskrankheiten, insbesondere den Vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) betroffen. So erkrankten sie etwa viermal häufiger als Männer am Trachom, einer bakteriellen Augenkrankheit, die im schlimmsten Fall zu Blindheit führen kann. Der Erreger wird häufig von Kindern übertragen.
An NTDs erkrankten zudem oft Menschen armer Bevölkerungsgruppen, die nur unzureichenden Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Besonders hart treffe es Frauen und Mädchen, die im Fall einer Erkrankung stigmatisiert würden, sagte Schulze.
Vor 75 Jahren, am 7. April 1948, trat die Verfassung der Weltgesundheitsorganisation in Kraft. Die internationale Koordinierungsbehörde für öffentliche Gesundheit mit Sitz in Genf sollte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Ära zum Wohle der Menschen mitgestalten. Der Zweck der WHO besteht laut der Verfassung darin, allen „Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen“.