Kirchen betonen hoffnungsspendende Kraft des Osterfests

Kirchen betonen hoffnungsspendende Kraft des Osterfests
Ostern ist das älteste und bedeutendste Fest des Christentums. In diesem Jahr steht die Hoffnung auf ein Ende von Unrecht und Gewalt im Zentrum der österlichen Botschaften leitender Geistlicher.

Frankfurt a.M. (epd). Zum zweiten Osterfest im Ukraine-Krieg haben leitende Geistliche die trost- und kraftspendende Botschaft des Osterfestes betont. Die Weltkirchenbünde riefen in ihren Osterbotschaften zu Hoffnung trotz der Krisenzeiten auf. „Wenn wir angesichts all der Zerrissenheit, all des Schmerzes, des Leids, der Kriege und des Todes versucht sind, zu fragen, warum Gott uns verlassen hat, sollten wir innehalten und beruhigt sein, dass der Vater in Christus alle Dinge neu macht“, erklärte der Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Jerry Pillay, in Genf.

Der Lutherische Weltbund (LWB) erklärte am Donnerstag, wenn die Angst überwältigend scheine, wenn Gewalt herrsche, Armut die Menschen erdrücke, der Klimawandel Existenzen und Häuser zerstöre, wenn Rassismus, Kolonialismus und Unrecht noch immer nicht überwunden seien, sei der auferstandene Christus in allen Schwierigkeiten zugegen. An Ostern feiern Christen in aller Welt die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Tod am Kreuz. Es ist das älteste und zugleich bedeutsamste Fest der Christenheit.

Die Botschaft von der Auferstehung Jesu erzähle von Gottes Macht über Leben und Tod, von seiner Kraft, Aussichtsloses zu verwandeln, betonte die kurhessische Bischöfin, Beate Hofmannm, in Kassel. Diese Botschaft mache das Herz leichter und stärke die Hoffnung.

Der Essener katholische Bischof Franz-Josef Overbeck rief zum Einsatz für den Frieden auf. Das Fest der Auferstehung Jesu sei „eine Verpflichtung, alles zu tun, was dem Frieden dient“, sagte er in seiner Osterbotschaft.

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ermutigte die Christen in Russland zum Protest gegen den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Er rufe die „Schwestern und Brüder in der russischen Kirche“ auf, diesen „illegalen und unmoralischen Angriffskrieg“ der russischen Armee nicht länger hinzunehmen, sagte er in München und appellierte: „Wehrt euch dagegen! Lasst uns alle gemeinsam Wege heraus aus diesem Verderben für die ukrainische und die russische Nation finden!“

Die Botschaft von der Auferstehung sei darum so glaubwürdig, weil Jesus die Gewalt und den Tod selbst erlitten habe, sagte Bedford-Strohm. Jesus stehe an der Seite aller Menschen, die unter Gewalt und Krieg litten, wie zurzeit in der Ukraine: „Lasst uns als Christinnen und Christen den Schrei Jesu Christi am Kreuz in den Ruinen der zerstörten ukrainischen Städte hören!“

Der rheinische Präses Thorsten Latzel unterstrich die Bedeutung der Auferstehung Jesu für den christlichen Glauben. „Ohne die Auferstehung wäre der Glaube schlicht wirkungslos“, erklärte er in Düsseldorf. Ohne die Auferstehung wäre Jesus nur „ein unschuldig Hingerichteter, ein weiteres bedauerliches Opfer der Machthaber in dieser Welt. Damals auf Golgatha wie heute in Butscha, Teheran, Idlib, Kabul“.

Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx forderte politisch Verantwortliche auf, „Wege zu suchen und zu finden, diesen Krieg zu beenden“. Es müsse erreicht werden, dass „nicht Tausende von Menschen weiter sterben, Hass über Generationen gesät wird und eine weltweite Aufrüstung stattfindet“, die letztlich zulasten der Armen gehe, sagte Marx laut Manuskript in seiner Karfreitagspredigt.